Herzrasen

– März 2016 –

Ich sitze in der Straßenbahn. Ich bin über die Menschenmasse erstaunt, die in einer Großstadt existiert. Durch das Fenster der Straßenbahn beobachte ich die vielen Menschen an der Haltestelle und die Personen, die in die Straßenbahn einsteigen. Mein Atem stockt. Ich reiße automatisch die Augen auf. Mein Mund bleibt einen Spalt offen. Mein Hirn bleibt kurz stehen. Herr Busch. Herzrasen.

Ich weiß nicht wie ich reagieren soll. Ich bin wie gelähmt. Warte bis sich unsere Augen treffen. Hoffe, dass ich mich zusammenreißen kann. Er dreht sich in meine Richtung. Ich schaue ihm direkt in die Augen, bin noch immer wie versteinert. Es dauert einen Moment bis ich begreife, dass er es nicht ist. Ich atme wieder erleichtert aus. In meinen Gedanken schlage ich mir unzählige Male gegen den Kopf.

Was ist nur passiert? Wie konnte das passieren? Wieso denkst du noch immer an ihn? Ich mein gut. Ich weiß, dass er aus der Stadt kommt in der ich jetzt arbeite. Was für ein Zufall. Das Leben kann manchmal so sarkastisch sein. Es ist nichts ganz abwegig ihn mal zufällig hier zu treffen und wahrscheinlich stocke ich auch deswegen erst mal, wenn ihm jemand ähnlich sieht. Aber wie konnte es so weit kommen, ohne dass mir bewusst wurde, wie weit es ist? Wie konnte ich so viel Gefühle aufbauen, ohne zu wissen, dass ich es überhaupt kann? Seit wann kann ich solch intime Gefühle entwickeln? Seit wann übersteigen die Gefühle, mein gewohntes Schwärmen?

Und noch immer weiß ich nicht, was genau mit mir los ist. Vermisse ich ihn, weil ich hier noch keine Ablenkung habe? Oder vermisse ich ihn, weil er mir wirklich fehlt? Habe ich mich wirklich so krass verliebt, dass ich ihn noch immer nicht vergessen kann?

Ich würde am liebsten laut NEIN schreien. Ich kann es nicht. Ich vermisse ihn. Er fehlt mir. Die Gespräche fehlen mir. Seine unbekümmerte Art. Der unglaublich tolle Sex. Wie er mein Gesicht in seine Hände genommen hat, als ich ihn geritten habe. Sein unglaublich zufriedener und gleichzeitiger lustvoller Gesichtsausdruck dabei. Sein süßer Geruch. Mal im Ernst? Wie kann jemand so gut riechen? Ohne Parfüm! Ja, ich habe mich verliebt. Unglücklich verliebt.

Die Straßenbahn ist mittlerweile an meiner Haltestelle. Ich steige aus der Straßenbahn aus. Laufe die Straße entlang in Richtung nach Hause. Mein Blick richtet sich auf. Mein Atem stockt. Ich reiße automatisch die Augen auf. Mein Hirn bleibt kurz stehen. Mein Mund bleibt einen Spalt offen. Herr Busch. Herzrasen.

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