Wärme in meiner Brust

– Januar 2018 –

Ein paar Tage nach Silvester schreibe ich Mr. Beschnitten und frage wann er denn wieder Zeit hat. Er ist die erste Januarwoche noch nicht in der Stadt, will sich aber melden, wenn er wieder da ist. Am Samstag entschließe ich mich mal ins Fitnessstudio zu gehen, um meine Neujahrsvorsätze nicht bereits in der ersten Woche über den Haufen zu schmeißen. Gerade als ich die Tür hinter mir schließe, bekomme ich eine Nachricht von ihm. „Bin gerade auf dem Heimweg. Könnte in einer Stunde bei dir sein. Wollen wir uns irgendwo in die Sonne legen?“

Ich überlege einen kurzen Moment und versuche mich zu entscheiden. „Sorry, bin gerade auf dem Weg zum Sport. Werde erst in zwei Stunden wieder Zuhause sein.“ Ich bin etwas stolz auf mich, dass ich tatsächlich Sport dem Sex mit ihm vorziehe. „Schade, wir hätten etwas Sport zusammen machen können.“ Ich sage ihm, dass ich in zwei Stunden wieder Zuhause bin und danach Zeit hätte. Zu meiner Überraschung sagt er tatsächlich zu. Er kann allerdings nicht lange bleiben.

Eine halbe Stunde später, als ich Zuhause ankomme, klingelt bereits die Tür. Als er um die Ecke kommt bewundere ich wieder sein gutes Aussehen. Seine dunkelblonden Locken sind etwas länger geworden und hängen ihm verwuschelt ins Gesicht. Sein strahlendes Lächeln steckt mich direkt an. Wir umarmen uns zur Begrüßung und gehen erst auf unsere Terrasse zum Rauchen, bevor wir in mein Zimmer gehen. In meinem Zimmer lege ich mich ins Bett und mache die Musik an. Das erste Lied ist von Umse. Hawaiianischer Schnee. Mein Lieblingslied. Er legt sich neben mich und schmiegt seinen Körper an meinen und legt seinen Kopf in die Kuhle zwischen Hals und Schulter. Außer meinem Ex-Freund hat das seither niemand mehr gemacht. Bevor ich mir mehr Gedanken darüber machen kann, beginnt der Refrain des Liedes und ich kann nicht anders als mitzusingen.

Er hebt seinen Kopf und schaut mich an. Wir müssen beide Lachen. Wir unterhalten uns ein wenig, bis eine kurze Schweigepause eintritt. Er nutzt die Pause und küsst mich am Hals. Die Gänsehaut breitet sich auf meinem gesamten Körper aus, ich ziehe meine Schultern hoch und es schüttelt mich kurz. Er kann ja nicht wissen, dass ich auf Küsse an meinem Hals so reagiere. Ich muss wieder laut loslachen, als er mich verwundert und irritiert anschaut. Ich ziehe seinen Kopf zu mir, küsse ihn diesmal auf die Lippen. „Küss mich lieber hier.“ Der Kuss wird schnell sehr innig. Er steigt auf mich und stützt sich mit den Armen an der Wand ab. Ich nutze die Gelegenheit und ziehe ihm sein Shirt über den Kopf. Er verharrt kurz in dieser Position, schaut auf mich hinab und zieht auch mir meinen Pullover aus.

Es dauert nicht lange bis wir beide nackt sind. Er steht auf, greift in seinen Mantel, der auf meinen Stuhl hängt und kramt ein Kondom heraus. Es erstaunt mich wieder, dass er selbst welche mitgenommen hat. Dabei wollte ich doch endlich mal die Einhorn-Kondome ausprobieren. Nachdem er das Kondom übergezogen hat, legt er sich wieder auf mich und dringt in mich ein. Ich stöhne laut auf. Nur wenige Stöße später lässt er von mir ab. Mit dem Spruch „Das geht wieder zu schnell.“ gleitet er an mir herunter und macht zwischen meinen Beinen halt. Er fängt an mich zu lecken und dringt gleich darauf mit einem Finger in mich. Ich greife zu meinen Brüsten und fange an sie zu kneten. Seine freie Hand wandert auch hoch und löst eine Hand von mir ab. Ich kralle mich in das Kissen hinter meinem Kopf. Seine und meine Finger berühren sich an meinen Brüsten. Er greift in meine Finger und drückt dabei meine Brust noch fester. Der Orgasmus durchfährt in dem Moment meinen Körper. Aus dem Affekt, werfe ich das Kissen, in das ich mich gekrallt hatte, durch das Zimmer. Er lacht als er seinen Weg zu mir hoch macht.

Ich rutsche auf die Seite, damit er sich auf den Rücken legen kann. Ich steige auf ihn, setze mich aber noch nicht auf ihn. Ich streiche nur leicht meine feuchte Stelle an seinen Penis. Er lächelt mich an. Ich überlege ob ich ihn auch mit meinem Mund beglücken soll, obwohl ich das sonst nicht bei meinen Liebhabern mache. Er greift in meine Pobacken und sagt, dass ich mich auf den Bauch legen soll. Während er mich von hinten nimmt, wünsche ich mir, dass er mit seinem Finger an meinem Poloch spielt. Bevor ich aber etwas sagen kann, kommt er mit einem für mich sehr erotischen Stöhnen.

Nach einer kurzen Kuschelpause danach, schaut er auf die Uhr und stellt fest, dass er noch eine Stunde Zeit hat. Ich ziehe ihn zu mir und will eigentlich eine zweite Runde anleuten, als er sich mit seinen Ellbogen abstützt. „Hast du Hunger? Du warst beim Sport, natürlich hast du hunger. Lass uns was Essen gehen.“ Ich bin etwas verwirrt, weil ich gedacht hatte, dass er nur zum Sex vorbei gekommen ist. Ich muss mich erst einen Moment sammeln, bevor ich begreife, dass ich mich anziehen sollte. Es wird warm um meine Brust und ein Lächeln erscheint in meinem Gesicht.

20 Gedanken zu “Wärme in meiner Brust

    1. Ich weiß auch nicht. Bisher war das immer etwas Besonderes, das ich nicht jedem geben wollte. Langsam finde ich meine frühere Überzeugung auch etwas seltsam. Vielleicht ändere ich es ja bei meinem nächsten Date mit Mr. Beschnitten…

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  1. Wo hast Du Mr. Beschnitten eigentlich kennengelernt?
    Ich würde ihn sofort mit dem Mund beglücken, wenn Dir danach ist, egal um wen es sich handelt. Ich meine, wenn es DICH glücklich macht, dann solltest Du es tun und wenn es ihm auch gefällt, dann umso besser :). Hast Du Lust drauf oder nicht, das ist das Kriterium, alles andere sind irgendwelche überholten Vorstellungen, die m.E. gar nicht zu Deiner sonstigen Offenheit passen (wobei ich solche scheinbaren Widersprüche auch sehr spannend finde …)

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      1. Nachvollziehbar, vor allem aufgrund der Essenseinladung. Die könnte ich auch nicht einsortieren. Belohnung für den guten Sex? Eine Aussicht auf mehr? Schwierig. Wie würdest du denn zu mehr stehen?

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  2. Wenn ich den Namen „Mr Beschnitten“ lese, muss ich ja immer grinsen. 🙂
    Wie kann man nur so einen bescheuerten Namen vergeben?
    Ich warte ja schon länger auf „Mr Krummschwanz“ oder „Mr Einei“ oder was auch immer. 🙂
    Ich hoffe, Dir fällt noch etwas lustiges ein. 😉

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    1. Naja er ist beschnitten. Da hat sich das eben ergeben. Unter Freunden nenne ich ihn anders, allerdings hätte ich dafür seinen Beruf verraten müssen und das wollte ich nicht, weil er doch ziemlich markant ist.
      Mir fallen auf jeden Fall mehr so lustige Namen ein. Meistens ergeben die sich einfach während dem Schreiben.

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